Die australischen Aborigine-Designs sind bunt, lebendig und dekorativ. Aborigine-Kunst gehürt zu den ältesten und traditionsreichsten Kunstformen der Welt. Sie ist vermutlich über 50.000 Jahre alt und wurde durch Hühlen-, Fels-, Sand- oder Erdmalereien überliefert. Nun hat sie ein neues Medium gefunden – die Aborigines-Stoffe. Die Designs werden von Aborigine-KünsterInnen entworfen und jeder Stoff erzählt eine Geschichte aus der Mythologie der Aborigines. Dabei werden häufig viele kleine Farbpunkte verwendet, die Design basieren auf vertrauten Wild- und Tiermotiven und nutzen meist eine lebendige Farbpalette.

Traumzeitgeschichte für’s “Waterhole” Design von Anna Pitjara:

Anna Pitjara, geboren 1965 auf der Utopia Station nordöstlich von Alice Springs im Northern Territory, entstammt einer Familie renommierter Künstler. Ihre verstorbene Mutter, Gloria Ngale, war eine gefeierte Künstlerin. Schon in jungen Jahren machte sich Anna in den 1980er Jahren durch ihre Arbeit an bekannten Batik-Projekten einen Namen und erlangte beachtliches Ansehen in der Kunstszene von Utopia. Sie übernahm einige Traumzeitgeschichten von ihrem Großvater und Vater.

Als traditionelle Aborigine-Designerin konzentriert sich ihre Kunst auf Designs für Körperbemalungen. In den Halbwüsten- und Wüstengebieten des Northern Territory gilt Wasser als wertvolles Gut. Die Aborigines waren stets darauf bedacht, neue Wasserquellen in Form von Wasserlöchern oder Sickergräben zu erschließen. Annas Entwurf eines Wasserlochs erinnert fast an eine Luftaufnahme von Salzseen und der umgebenden Landschaft. Ihre Designs sind innovativ, präzise und ausdrucksstark. Viele Kunstgalerien, einschließlich nationaler und staatlicher Museen, führen Annas Werke in ihren Sammlungen.